Wein richtig lagern – worauf kommt es an?

liegende Flaschen für Weißwein und Rotwein im Weinregal

Ein Glas Wein lebt von seinem Bouquet, seiner Textur und vor allem von seinem Geschmack – und von dem ruhigen Moment, in dem alles miteinander verschmilzt. Wer Wein richtig lagern möchte , schafft die Grundlage für genau diese Augenblicke: Wenn der Duft weich aufsteigt, der erste Schluck sich samtig anfühlt und die Aromen harmonisch wirken. Dann ist der Genuss perfekt. Durch die richtige Lagerung bleibt der Wein frisch, ausgewogen und voller Charakter – nur so bietet er sein unvergleichliches Genusserlebnis. Deswegen haben wir hier alles Wissenswerte zur optimalen Weinlagerung für euch zusammengestellt.

Warum es so wichtig ist, Wein optimal zu lagern

Wer Wein optimal lagern möchte, verfolgt meist ein Ziel: Den Geschmack und die Qualität über Jahre hinweg zu bewahren oder sogar zu verbessern. Wein ist ein lebendiges Produkt, das sich mit der Zeit verändert. Seine Aromen reifen, seine Textur wird runder, sein Charakter vielschichtiger. Damit der Reifeprozess positiv verläuft, braucht er die richtigen Bedingungen. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Qualität eines Weins entscheidend. Wird Wein falsch gelagert, können Aromen verloren gehen, der Korken austrocknen oder ein unerwünschter Alterungsgeschmack entstehen. Richtig gelagert hingegen entfaltet er sein volles Bouquet und bleibt lange genießbar. Deshalb lohnt es sich, die Grundlagen der Weinlagerung zu kennen, um jede Flasche unter den bestmöglichen Bedingungen reifen zu lassen.

Auf welche Faktoren kommt es an für eine optimale Weinlagerung?

Für eine optimale Weinlagerung spielen verschiedene Aspekte zusammen. Wer diese beachtet, schafft die besten Voraussetzungen für langfristigen Genuss. Entscheidend sind vor allem:

  • Temperatur
  • Luftfeuchtigkeit
  • Licht
  • Gerüche in der Umgebung
  • Erschütterungen
  • Lagerposition: Stehend oder liegend

Die folgenden Abschnitte erläutern, weshalb diese Faktoren so wichtig sind und welchen Einfluss sie auf die Qualität des Weins haben.

Temperatur

Die Temperatur zählt zu den wichtigsten Faktoren beim Lagern von Wein. Neben einer möglichst konstanten Temperatur über den gesamten Lager-Zeitraum ist vor allem der richtige Temperaturbereich entscheidend. Welche Temperatur perfekt für die Lagerung ist, hängt von der jeweiligen Art des Weins ab. Für jeden Wein gilt: Hitze und Temperaturschwankungen können das Aroma, den Geschmack und die Haltbarkeit negativ beeinflussen.

Weinglas vor schwarzem Hintergrund wird mit Rotwein gefüllt

Rotwein lagern

Ein guter Rotwein ist wie ein meisterhaft komponiertes Menü – erst wenn hochwertige Zutaten, die richtige Zubereitung und der Faktor Zeit perfekt zusammenspielen, entsteht ein vollkommenes Geschmackserlebnis. Deswegen ist die richtige Lagerung von Rotwein so wichtig. Die Temperatur spielt die größte Rolle: Rotwein sollte bei einer Temperatur von 12°C bis 18°C lagern. Diese Temperaturspanne muss über den gesamten Lagerzeitraum konstant bleiben, denn starke Schwankungen oder Hitze können die Struktur und das Aromenspiel empfindlich stören. Kühler gelagert entwickelt sich Rotwein langsamer und oft komplexer, wärmere Temperaturen beschleunigen die Reife, bergen jedoch das Risiko, feinere Nuancen zu verlieren. Während fruchtbetonte Weine wie ein junger Pinot Noir nach wenigen Jahren seinen Höhepunkt erreicht, können kräftige Klassiker wie Barolo oder Bordeaux bei optimalen Bedingungen über Jahrzehnte hinweg an Tiefe gewinnen.

Rotwein-Lagerung – besser im Weinkühlschrank?

Ein Weinkühlschrank ist nicht zwingend erforderlich, um Rotwein bei der richtigen Temperatur zu lagern. Wer jedoch präzise Kontrolle über die Lagerbedingungen wünscht, profitiert von der konstanten Kühlung eines hochwertigen Geräts. Die Temperatur für die Rotwein-Lagerung lässt sich bei einem Weinkühlschrank sehr exakt zwischen 12 °C und 18 °C einstellen und überwachen. So werden Schwankungen vermieden und das Aroma und die Struktur des Weins entwickeln sich optimal. Besonders für Privatpersonen, die eine hochwertige Weinbegleitungen bei ihrem Menü schätzen, ist ein solcher Kühlschrank speziell für Wein sinnvoll. Er ermöglicht, den Wein optimal gereift zu genießen, ohne auf einen Keller mit idealen Bedingungen angewiesen zu sein. Für gelegentliche Genießer oder kleinere Sammlungen ist ein Weinkühlschrank hingegen kein Must-have, sondern eher ein Komfort- und Qualitätsmerkmal.

zwei halbvolle Weißweingläser Vordergrund unscharf

Weißwein lagern

Weißwein zu lagern erfordert besondere Aufmerksamkeit, da er empfindlicher auf Temperaturschwankungen reagiert als Rotwein. Für die Lagerung von Weißwein liegt die ideale Temperatur zwischen 10 °C und 12 °C. Kühler gelagert verlangsamt sich die Reifung, wärmere Temperaturen beschleunigen den Alterungsprozess und mindern die Frische. Entscheidend ist, dass die Temperatur bei der Weinlagerung konstant bleibt, um die Qualität und die komplexen Aromen des Weißweins zu bewahren. Frische, leichte Weißweine sollten innerhalb von ein bis drei Jahren getrunken werden, während hochwertige Lagenweine – etwa Riesling Spätlesen – bei idealen Bedingungen auch zehn Jahre und länger reifen können.

halbvolles Roséweinglas vor Weinberglandschaft

Weitere Weinarten

Bei anderen Weinarten unterscheidet sich die ideale Temperatur für die Lagerung teilweise erheblich von denen für Rotwein und Weißwein.

  • Roséwein: Die ideale Temperatur zur Lagerung von Roséwein beträgt 7 °C bis 10 °C. Da Roséweine eine geringere Haltbarkeit haben als beispielsweise Weißweine, sollten sie für ein optimales Geschmackserlebnis innerhalb von ein bis zwei Jahren getrunken werden. Eine Lagerung im Kühlschrank ist nicht optimal, aber aufgrund der kurzen Haltbarkeit möglich.
  • Schaumwein: Champagner, Crémant, Sekt und Cava zählen zu den Schaumweinen. Sie werden am besten bei 8° C bis 12° C gelagert. Bei diesen Temperaturen reift der Wein kaum weiter, was im Fall von Schaumwein unbedingt erwünscht ist. Hochwertige Champagner können bis zu zehn Jahre aufbewahrt werden, Sekt sollte idealerweise innerhalb weniger Monate bis maximal drei Jahren genossen werden.
  • Perlwein: Prosecco und Frizzante lagert man am besten bei 6 °C bis 12 °C. Bei dieser Temperatur wird die Reifung des Perlweins verlangsamt, was erwünscht ist. Der Perlwein sollte spätestens nach zwei Jahren nach der Abfüllung genossen werden.
  • Dessertwein: Beerenauslese, Eiswein und weitere Dessertweine werden idealerweise bei 8 °C bis 10 °C gelagert, manche auch bis 12 °C. Dessertweine sind lange haltbar und können beispielsweise auch nach 10 oder 15 Jahren noch genossen werden.
  • Likörwein: Sherry, Portwein und andere Likörweine sollten bei 12 °C bis 18 °C gelagert werden. Geöffnete Flaschen sollten wieder fest verkorkt und im Kühlschrank aufbewahrt werden. Während ungeöffnete Likörweine mehrere Jahre haltbar sind, sollten geöffnete Flaschen innerhalb von wenigen Monaten genossen werden.
Draufsicht Rotweinflaschen im Weinregal

Die optimale Luftfeuchtigkeit

Für Rotwein und Weißwein liegt die optimale Luftfeuchtigkeit bei 65 % bis 75 %. Einzige Ausnahme: Sehr alte oder extrem empfindliche Weine (z.B. ein gereifter Bordeaux- oder Barolo-Wein) profitieren am meisten von einer möglichst konstanten Luftfeuchtigkeit um 70 %. Schaumweine wie Champagner lagerst du am besten bei 70 % bis 75 % Luftfeuchtigkeit.

Warum die Luftfeuchtigkeit eine so große Rolle spielt, zeigt sich, wenn es zu trocken oder zu feucht ist. Bei unter 60 % kann der Kork austrocknen. Die Folge: Der Korken zieht sich zusammen. So kann Luft in die Flasche eindringen, was zur Oxidation des Weins führt. Der Wein verliert seine Frische und Aromen und seine Haltbarkeit sinkt. Ist die Luftfeuchte zu hoch (80 % und mehr), bleibt der Kork zwar feucht, aber es kann sich Schimmel am Korken und am Etikett der Flaschen bilden. Sollte der Korken bereits beschädigt oder undicht sein, könnten sich Schimmelpilze und Bakterien sogar bis in die Flasche ausbreiten und den Wein mikrobiell verunreinigen. Das kommt zum Glück nur selten vor.

Eine optimale Luftfeuchtigkeit können Weinliebhaber mit einem Weinkeller bieten, zum Beispiel in einem Naturkeller mit belüfteter Umgebung. Alternativ kann auch ein Weinkühlschrank bzw. ein Weinklimaschrank zum Einsatz kommen, der eine eingebaute Luftfeuchtigkeitsregelung mit Senoren und Befeuchtern besitzt. In jedem Fall ist die regelmäßige Kontrolle der Luftfeuchte mittels Hygrometer wichtig. Ist die Luftfeuchte zu gering, kann ein Luftbefeuchter im Raum helfen, bei zu feuchter Luft kann ein Luftentfeuchter zum Einsatz kommen.

Warum nur wenig Licht an den Wein sollte

Wein, insbesondere Rotwein und Weißwein, reagiert empfindlich auf Licht – vor allem auf UV-Strahlung und starkes Tageslicht. UV-Licht kann chemische Reaktionen im Wein auslösen und diesen schneller oxidieren lassen. Dies führt zu unangenehmen Aromen, dem sogenannten „Lichtgeschmack“. Das sind meist bittere und metallische Noten, die das Bouquet beeinträchtigen und den Weingenuss trüben. Dabei reagiert Weißwein empfindlicher als Rotwein.

Der Grund: Weißwein enthält weniger Phenole, die als natürliche Antioxidantien wirken. Weißwein kann sich zudem gelblich verfärben. Wer Wein also richtig lagern will, sollte ihn möglichst dunkel und geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung aufbewahren.

Keine starken Gerüche in der Umgebung

Wein kann Gerüche aus der Umgebung aufnehmen, insbesondere über den Korken. Wie viel vom Umgebungsgeruch in die Flasche dringt, hängt von der Porosität des Korkens ab: Naturkorke sind „atmungsaktiver“ als synthetische Korken oder Schraubverschlüsse. Problematisch sind vor allem intensive Gerüche aus der Küche, Parfüms, Reinigungsmittel, Holz- oder Möbelgerüche und Rauch.

Besonders flüchtige organische Verbindungen werden vom Wein aufgenommen. Weißwein und Roséweine sind hier besonders empfindlich gegenüber fremden Gerüchen, da ihre Aromen meist feiner und subtiler sind. Die kräftigen Rotwein-Aromen können bei kurzer Lagerung fremde Gerüche überdecken, aber besonders, wenn der Wein längere Zeit gelagert wird, sollte die Umgebung geruchsneutral sein. Luftdichte Regale, Korkschutz oder spezielle geschlossene Weinschränke helfen, den Wein während der Lagerung zu schützen.

Wie Erschütterungen die Qualität des Weins beeinflussen

Feiner Wein liebt Ruhe. Wein reift durch langsame, kontrollierte, chemische Reaktionen. Erschütterungen und Vibrationen stören diesen Prozess, weil sie die in der Flasche schwebenden Partikel (z. B. Weinstein, Farb- oder Gerbstoffe) in Bewegung halten. Ständige Vibrationen (z.B. von Maschinen, Verkehr, Lautsprechern) oder häufiges Bewegen wirbeln diese Sedimente auf. Statt sich am Boden abzusetzen, bleiben sie verteilt, was den Geschmack, die Klarheit und die Textur beeinflussen kann. Tannine und Säuren integrieren sich schlechter, der Wein wirkt unausgegoren oder kantig, Fruchtaromen werden flacher.

Selbst sanftes Drehen kann den gleichmäßigen Kontakt zwischen Wein und Korken unterbrechen und die Mikrooxidation verändern. Die beste Lagerung ist vibrationsfrei: Stabile Regale, ein ruhiger Keller oder ein hochwertiger Weinklimaschrank mit geräuscharmer Technik. Nach dem Transport sollte der Wein nicht mehr bewegt werden.

Scharze Weinflaschenverschlüsse liegende Lagerung

Wein stehend oder liegend lagern – was ist besser?

Die ideale Lagerposition – also ob man den Wein besser liegend oder stehend lagern sollte – hängt von der Weinart und der Art des Verschlusses ab:

  • Rotwein: Meist sind Rotwein-Flaschen mit einem Naturkorken verschlossen. Hier gilt die Grundregel: Wein liegend lagern . Der Kontakt mit dem Korken verhindert, dass dieser austrocknet und Luft eindringt.
  • Weißwein: Wenn die Flasche mit einem Naturkorken verschlossen ist, gilt: Den Wein unbedingt liegend lagern. Besitzt die Flasche einen Schraubverschluss und wird nur kurz gelagert (< 1 Jahr), dann kann die Flasche stehend oder liegend gelagert werden. Hochwertige Weißweine (z.B. Riesling oder Chardonnay) sind meist mit einem Naturkorken versehen – die Lagerung sollte daher unbedingt liegend erfolgen.
  • Roséwein: Für Roséwein gelten die gleichen Empfehlungen wie für Weißwein – bei Naturkork liegend lagern, bei Schraubverschluss ist die Weinlagerung flexibler möglich.
  • Schaumwein (z. B. Champagner, Cava, Sekt): Hersteller empfehlen oft, den Wein ab dem Kauf stehend zu lagern , da der Druck und die Feuchtigkeit im Flaschenhals den Korken ohnehin feucht halten. Wichtiger sind eine konstante Temperatur und Dunkelheit.
  • Perlwein: Prosecco und Co. besitzen meist einen Schraub- oder Kronkorkenverschluss. Daher können die Flaschen flexibel gelagert werden – stehend oder liegend.
  • Dessertwein: Beerenauslese, Eiswein und Co. sollten mit Naturkorken liegend gelagert werden, mit Schraubverschluss können sie auch stehend ins Weinlager.
  • Likörwein: Sherry und Port haben in der Regel einen hohen Alkoholgehalt. Likörweine deshalb lieber stehend lagern, um zu vermeiden, dass der hochprozentige Alkohol den Korken zersetzt.

Geöffneten Wein richtig lagern

Geöffnete Weine sollten stets gut verschlossen und kühl gelagert werden , um Aroma und Qualität zu bewahren. Rotwein sollte nach dem Öffnen mit einem Korken oder Stopfen verschlossen und im Kühlschrank aufbewahrt werden. Kräftige Sorten wie Cabernet Sauvignon halten 3 bis 5 Tage, leichtere meist nur 2 bis 3 Tage. Vor dem Trinken muss der Wein auf Trinktemperatur gebracht werden. Weißwein bleibt im Kühlschrank ebenfalls 3 bis 5 Tage frisch, wobei aromatische Rebsorten wie Sauvignon Blanc schneller an Frische verlieren. Schaumwein wird mit einem speziellen Sekt- oder Champagnerverschluss verschlossen, um die Kohlensäure zu erhalten. So bleibt der Wein weitere 1 bis 3 Tage genießbar.

Grundsätzlich gilt: Je weniger Sauerstoff mit dem Wein in Kontakt kommt, desto länger bleibt er aromatisch. Weinpumpen oder das Umfüllen in kleinere Flaschen können dabei helfen.

Zweierreihe Weißweingläser auf Bar

Wein genießen beim Fine Dining

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